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Bordenau
im 16. Jahrhundert
Eine detaillierte Chronik von Dr. Werner
Besier
mit Illustrationen und einer Rede von Stephan Schäfer
Umschlagbild: Eine vasa sacra aus der Bordenauer Kirche |
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Das Büchlein ist eine detaillierte Chronik des 16.
Jahrhunderts, die nüchtern aufzeichnet, wie es nach Quellenlage gewesen ist.
Auf kleinem Raum zeichnet „Bordenau im 16. Jahrhundert“ den Umbruch zwischen
Mittelalter und Neuzeit nach. Die Bordenauer Kirchengeschichte nimmt einen
wichtigen Platz ein, weil es um das Jahrhundert der Reformation geht.
Warum das 16. Jahrhundert?
Das Buch versteht sich als eine Fortführung und Vertiefung
der Chronik „Bordenau. Geschichte und Struktur 889-1989“.
Dort wurde das 16. Jahrhundert nur lückenhaft und kursorisch behandelt.
Außerdem ist es ein Anliegen des Buches, die Daten aus den alten Quellen zu
sichern. Das Material ist zum Teil
schon verloren oder vernichtet, das vorhandene überwiegend in schlechtem
Zustand.
Es handelt sich dabei um die ältesten staatlichen Quellen,
wenn dieser Begriff überhaupt schon verwendet werden darf. Zuvor hatte es nur
kirchliche Dokumente oder solche einiger Adliger gegeben. Mit Beginn der Neuzeit
um 1500 arrondiert der entstehende Territorialstaat sein Gebiet und erfasst die
vor allem ökonomische und militärische Lage in so genannten Amtsbeschreibungen.
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Das 16. Jahrhundert als Schnittstelle zwischen Mittelalter und Neuzeit.
Auf mehreren Ebenen wird die Neuzeit deutlich: der
politischen, der künstlerischen, der kirchlichen.
Zieht man z.B. eine Linie von 1200 und 1302 ( aus
diesen Jahren sind Urkunden zur Gründung der Bordenauer Kapelle bekannt)
über 1376 (als Äbtissin Jutta von Wunstorf das Patronatsrecht für
Bordenau an die Gebrüder von Campen gibt) zu 1539 (in diesem Jahr erhebt
Herzog Erich I von Calenberg die Kapelle zur Pfarrkirche), so
wird deutlich, dass im kirchlich-politischen Geflecht die kleinen
Adligen von Campen als Ritter die Verlierer waren. Zunächst entzog ihnen
die Wunstorfer Abtei die Eigenkirche, 170 Jahre später der Welfenherzog
das Patronatsrecht. Die Interessen der Bordenauer trafen sich mit denen
des Herzogs: Sie wollten unabhängig von Wunstorf werden; er, der gar kein
Anhänger der Reformation war, versuchte den Einfluss der von Campen
einzudämmen. |
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Der Kelch auf der Umschlagseite gehört zu den vasa
sacra der Bordenauer Kirche. Er stammt wohl aus der Mitte des 15. Jahrhunderts
und symbolisiert auf seine Weise den Übergang zur Neuzeit. Werner Besier
Das Buch wurde am 11.6.2000 offiziell vorgestellt,
im Rahmen einer Ausstellung auf dem Pfingstfest im Dorfgemeinschaftshaus.
Das Projekt wird gefördert von der
STIFTUNG
BORDENAU.
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Dr. Werner Besier
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Dr. Werner Besier, geboren 1944 in Diez/Lahn,
verstorben 2022 in Bordenau
Aufgewachsen und Schulbesuch in Hessen.
Studium der Anglistik/Amerikanistik, Geschichte und Politik in
Frankfurt a.M., Tübingen, Nottingham/GB und Northern Illinois/USA.
Promoviert mit einer Dissertation über
den jungen Sean O’Casey, einer Studie zum Verhältnis von Kunst und
Gesellschaft. Lehrbeauftragter an der Universität Frankfurt.
Fachbereichsleiter Englisch an einer integrierten Gesamtschule.
Gymnasiallehrer.
Seit 1981 in Bordenau lebend. Herausgabe von
„Bordenau. Geschichte und Struktur 889 – 1989“. 1990 Gründung der
STIFTUNG BORDENAU. Reden über Bordenau. |
Interessiert an der Verknüpfung von praktischer Politik
und der kritischen Theorie der Gesellschaft. Überzeugt, dass das Wissen von der
eigenen Geschichte der Aufklärung dient, also der Mensch aus seiner selbst
verschuldeten Unmündigkeit heraustrete. Das kann er heute am besten als
selbstbewusstes Mitglied der Zivilgesellschaft.
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