Förderpreisträger 2001:
Heinrich Ostermeyer
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Stiftung Bordenau feiert das
Stiftungsfest 2001
am 21. September im DGH in Bordenau
Alljährlich wird auf diesem Fest aus der Stiftung berichtet, die
Vergabe der Fördermittel bekannt gegeben und - geheim bis zu diesem Tag -
der Förderpreis an eine Person aus Bordenau verliehen, die sich im Dorf
besonders verdient gemacht hat.
Ein gemeinsames Essen und musikalische Unterhaltung gehören ebenso zum
Programm.
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Heinrich Ostermeyer - für die Gemeinschaft immer da
Bordenau (cha). Im vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus herrschte
am vergangenen Sonnabend wieder einmal beschwingte Stimmung, denn neben
der mit Spannung erwarteten Lüftung um das Geheimnis des diesjährigen Förderpreisträgers
der 1989 gegründeten Stiftung gab es muntere Melodien zu hören. Den
Anfang machten die jungen Schülerinnen von Elfriede Stahmer,
welche gleich nach der Begrüßung durch Klaus Kochanek aufspielten. Der Männergesangverein
unter Leitung von Gerd Bruns erfreute anschließend mit einem "Die
Musik erfüllt die Welt", aber auch der schmerzlichen Seite des
Daseins wurde mit einer Minute des Gedenkens besonders der Terroropfer von
New York gedacht. |
Elfriede Stahmer spielt mit Wunstorfer Schülerinnen ein Stück für 4
Geigen
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Rund 20.000,- DM Kapitalzuwachs kann die Stiftung seit 1989
verbuchen, aber die Geschäfte werden schwieriger, wovor auch die Stiftung
nicht verschont bleibt. Neben den finanziellen Förderungsmöglichkeiten
durch die Stiftung ist es vor allem das überdurchschnittliche Engagement
ihrer Mitglieder, welche das kulturelle Gemeinschaftsleben immer wieder
inspiriert. Deshalb wurden die jetzt ausscheidenden Stiftungsmitglieder Helma
Menzel sowie die Herren Kienast, Grahle, Stolte und Elze, mit
einem sehr herzlichen Applaus und Dankeschön verabschiedet, wobei vor
allem mit dem Namen Elze sehr eifriges Stühle- und Tischerücken im
Dorfgemeinschaftshaus verbunden bleibt. |
Der Männergesangverein erfreut nicht nur die
zahlreichen Feste des Dorfes, sondern beschritt im vergangenen Jahr mit
dem Kleinen niedersächsischen Theater ganz neue Wege, wie
Stiftungsmitglied Annette Messner erläuterte. Es wurden Operettenszenen
einstudiert und gemeinsam von Gesangsverein und Theater zum Vortrag
gebracht. Damit diese kreative Kombination auch 2002 erfolgreich
zusammenarbeiten kann, erhält der Männergesangverein Bordenau Unterstützung
aus Stiftungsmitteln, um jetzt Szenen aus dem "Vogelhändler"
einstudieren zu können. Auch das Fanfarencorps unter Leitung von Lothar
Kleemann erhält einen Zuwendung zum Erwerb von Instrumenten, welche
vor allem die Jugendarbeit stärken sollen. |
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Die "JuBO", das Jugendhaus Bordenau wurde
ebenfalls bedacht, um die Räumlichkeiten der Alten Schule mit neuen Möbeln
ausstatten zu können. Die Wiedereröffnung im Herbst des vergangenen
Jahres ist in erster Linie dem Schulfaktotum Theo Weingartner zu
verdanken, der sich vehement dafür einsetzte, dass die Jugendlichen
"von der Straße" kommen, wie Harry Piehl als Stiftungsmitglied
bei der Geldübergabe an die ehrenamtliche Projektbetreuerin Sabine Münkel
berichtete. Dann trat seine Tochter Melanie Piehl ins Rampenlicht, denn
sie engagiert sich seit vielen in der Jugendabteilung des Schützenvereins
und konnte Mittel für die 36 Mitglieder starke Biathlongruppe
entgegennehmen, die sogar einen Teilnehmer der Landesmeisterschaften in
ihrer Mitte haben. Und auch Bordenaus literarische Allgegenwart Martin
Drebs betrat die Bühne, in diesem Fall Parkett, um aus Heinrich
Heines "Deutschland - ein Wintermärchen" zu zitieren,
welches besonders viel Freude bereitete, da Martin Drebs aus Düsseldorf
stammt und die Rheinpassagen im Originaldialekt besonders einprägsam
vortragen konnte. Am 03. Oktober wird auf Ehlers Hof im Steinweg die große
Heine - Lesung stattfinden und auch dafür gab es ein paar
"Dukaten". Französisch blieb es mit musikalischen Zwischentönen
von Leclerc, vorgetragen von Elfriede und Hanns Stahmer. Letzterer
musiziert nicht nur mit Schwung, sondern ist gemeinsam mit Leni Höyns
neues Mitglied des Stiftungsbeirates. |
Martin Drebs liest aus 'Deutschland - Ein Wintermärchen' von Heinrich
Heine
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Klaus Kochanek, Vorsitzender der Stiftung Bordenau, übergibt den
Förderpreis an Heinrich Ostermeyer. Die Laudatio hielt Peter-Gottfried
Schmidt, bis Juli 2001 Pastor in Bordenau
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Schließlich betrat Peter-Gottfried
Schmidt die Szene, nicht als ehemaliger Pastor, sondern als
lebenslanges Stiftungsmitglied und um mit einer umfangreichen und
ergreifenden Laudatio den diesjährigen Förderpreisträger in seinem überdurchschnittlichen
und umfangreichen Engagement zu würdigen. Geheimnisvoll begann Schmidts
Vortrag bei einer dunklen, regnerischen Nacht des Jahres 1974, als sich
die durchweg männlichen Vertreter der Realgemeinde Bordenaus mit
"sein oder nicht sein" auseinander setzen mussten und die
Bordenauer Finanzen retteten. |
Jagdgenossenschaft, Forstgenossenschaft, Ortsvertrauensmann
und 30 Jahre im Kirchenvorstand beschreiben den Förderpreisträger außerdem.
Er schaffe immer mit einem charmanten Einstieg gute Stimmung, um dann in
der Sache klar und fair zu verhandeln, charakterisierte er ihn weiter. Und
schließlich : zur Macht gehört die Pflicht, wie das beispielhafte
Engagement von Heinrich Ostermeyer zeigt, wobei der Hof auch schon
mal zu kurz kam. Seine Stärke ist die persönliche Begegnung, nicht das
Schriftstück lobte Peter Gottfried Schmidt, der sich von Ostermeyers
hintergründigem Charme fasziniert zeigte, ohne verschweigen zu wollen, dass
die Familie Ostermeyer auch durch sehr, sehr dunkle Stunden gegangen ist.
Eigentlich konnte jeder der Anwesenden eine eigene Geschichte mit Heinrich
Ostermeyer ergänzen und der Applaus ebenso wie die 1.000,- DM sind ihm
von allen besonders herzlich gegönnt. "Mach Dir einen schönen
Tag" riet 1. Vorsitzender Klaus Kochanek, denn Bordenau ist durch
Heinrich Ostermeyer schön.
Text: Patricia Chadde, Fotos: Patricia Chadde (3), Klaus Detering (3)
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