Volle Knolle - Pufferrekord auf Ehlers Hof

Von Patricia Chadde
Bordenau. Angeregt durch Kartoffelschnaps und Bottermelkanballerse wird der Gast aus Rinteln lyrisch “Könnte man auch Knollenau nenne, den Ort jetzt" sinniert er beim Blick auf die Schlange vorm Pufferstand. Sternförmig strömen Bordenauer und Gäste ab 10 Uhr auf Ehlers Hof am Steinweg, um die Kartoffel mit Genuss zu würdigen. Mit den Erfahrungen aus zwei vorangegangen Kartoffelfesten und einer strammen Arbeitshaltung bewältigen die tüchtigen Bordenauer Landfrauen den in diesem Umfang doch unerwarteten Besucheransturm.

Drei Frauen, die gleich nach dem Scheunengottesdienst nonstop Essensmarken verkaufen und Gäste, die dann an allen Ständen richtig Schlange stehen, um an die heiß und kalt begehrten Gerichte zu gelangen. 

Stolze Leistung der Bordenauer Landfrauen (auf dem Foto Elke Büsing): erst 12 Zentner Kartoffeln schälen und dann lecker zubereiten.
Puffer, Bratkartoffeln mit Sülze oder Knipp, viele Suppenvariationen und natürlich Pellkartoffeln mit Bordenauer Spezialquark gibt es zu verkosten. Nur der Kartoffelanteil in der Bratwurst, ein kühner Versuch aus dem ersten Festjahr, bleibt kommentarlos unwiederholt. Ein rustikal dekorierter Hof, ausreichend Sitzgelegenheiten, locker platzierte Stehtische und voll belegte Bierzeltgarnituren regen zum Nachschlag an, wobei Großfamilien im Vorteil sind. Papa kämpft in der Schlange, Frau, Mutter, Tanten und Kinder halten den Platz frei. Oder die Kinder toben in der Zwischenzeit auf geschichteten Strohballen herum, wie es sich für eine zünftige Landjugend gehört.

Neben 50 Kartoffeltorten waren vor allem Puffer der Renner. Bis zum Abend blieben die drei Riesenpfannen in vollem Betrieb.
Wer sich als Kind nicht rechtzeitig mit Stroh dekoriert und dazu noch leichtfertig mit Landfrauen verwandt ist, für den heißt es allerdings “Arbeitseinsatz". Während die Babys im Kinderwagen im Gewühl stecken bleiben und sich schließlich einfach dem Essensstand zuwenden, vor dem sie angehalten wurden, pendeln die älteren Kindern mit frischem oder benutztem Geschirr über den Hof und sichern mit Weidenkörben den Transfer.
Nur einer hat schlechte Laune und wird von Jürgen Fischer (42) aus Schneeren, natürlich Landfrauenkind, abgeführt. Ehlers Hund findet es völlig dreist, dass gleich ein ganzes Dorf sein Revier belegt und dann auch noch, um etwas Vegetarischem zu huldigen.
Kartoffelfest 2004 am 19. September 2004 auf Ehlers Hof in Bordenau, Text und Fotos: Patricia Chadde


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